So müssen in Teilen Vietnams Patienten auf Matten oder Decken medizinisch behandelt werden, da das Geld für die Krankenhausausstattung fehlt. Dennoch habe sich die medizinische Versorgung seit dem Ende des Krieges erheblich verbessert.
Bei strahlendem Sonnenschein verluden die ehrenamtlichen Helfer 40 Betten, 40 Nachtschränke, mehr als 20 Rollstühle und Rollatoren sowie Tische und Stühle für ein Kinderkrankenhaus und ein Kinderheim. Ähnliche Hilfsaktionen koordiniert medizinische Hilfe für Vietnam in ganz Deutschland.
Die medizinischen Hilfsgüter wurden von der Caritas im Zuge einer Neubeschaffung und der Unterstützung des Bettenherstellers dem gemeinnützigen Verein zur Verfügung gestellt.
Wertvolle Hilfe leistete bei der rund vierstündigen Aktion der vor Kurzem von der Helfervereinigung des Karlsruher THW aus Spendengeldern beschaffte Stapler. Dieser schonte die Kräfte der ehrenamtlichen Helfer und ermöglichte das zügige und schonende Verladen der bis zu 150 kg schweren Betten auf den Sattelschlepper.
Zum gelungenen Abschluss der Aktion war auch für das leibliche Wohl gesorgt, welches die Helfer auch zum Dialog mit der Trägerin des Bundesverdienstkreuzes nutzen. "Ich bin mit dem Vietnamkrieg aufgewachsen, mit diesen furchtbaren Bildern", erzählt die 65-Jährige. Das Thema ließ sie nicht los: Sie studierte Medizinsoziologie und schrieb ihre Diplomarbeit über "Agent Orange", jenem Entlaubungsmittel, das amerikanische Flugzeuge über dem vietnamesischen Dschungel versprühten. Eine hochgiftige Chemikalie. "Noch heute, in dritter Generation, kommen schwerstbehinderte Kinder zur Welt", sagt Nguyen. Nachdem der Krieg 1975 beendet war, reiste sie zum ersten Mal nach Vietnam. "Das Land war am Boden. Reis und sauberes Wasser fehlten, Tuberkulose und Pest grassierten, es gab keinen Strom", erinnert sich Nguyen. Für sie war klar, dass sie helfen musste.
Vietnam zählt auch heute noch eines zu einem der ärmsten Länder. "Aber kein Vergleich mit früher. Langsam macht sich bescheidener Wohlstand breit", berichtet Nguyen. Hilfe sei aber nach wie vor bitter nötig.
Nicht nur in Karlsruhe, sondern in der ganzen Bundesrepublik engagieren sich Helfer, um die Situation in einem anderen Teil der Erde zu verbessern. Wir hoffen, dass dieses Engagement auf noch mehr Schultern in unserer Gesellschaft verteilt wird.