Der auch aus der Serie „Quarks&Co“ bekannte Moderator Ranga Yogeshwar, THW-Einsatzleiter Peter Schultz und Sprengberechtigter Otmar Bürgin treffen die letzten Abstimmungen.

Drei dieser Stahlbeton-Verbundsstützen mit einem Durchmesser von ca. zwanzig Zentimetern wurden je mit Kork, Kokosfasern und dem vom Fraunhofer Institut entwickelten Dämmstoff im unteren Teil ummantelt. Ein ein Millimeter dünnes Stahlblech sorgt lediglich für eine Fixierung der Naturstoffe am Beton.

Um die Wirkung einer direkten Explosion auf das durch Naturstoffe geschützte Bauteil zu veranschaulichen, wurden jeweils 150 Gramm Semtex direkt auf dem Stahlmantel angebracht.

Die Zündung des Sprengstoffes erfolgte aus sicherer Entfernung. Da dieser Teil der Sendung bereits am Freitag vor der Show vorproduziert wurde, konnte ohne Schaulustige gearbeitet werden.

Kork und Kokos konnten die Explosion nicht zufriedenstellend dämpfen, so dass Teile des Betons weggesprengt und dadurch die Armierung freigelegt wurde. Die Tragfähigkeit ist dadurch nicht mehr gegeben.

Das Maisschrotpräparat, welches in der gleichen Stärke wie die beiden anderen Naturstoffe aufgebracht wurde, hat das Bauteil vor der Explosion geschützt. Die Resttragfähigkeit wurde nahezu erhalten.

Um die drei Sprengungen „in den Kasten“ zu bekommen, mussten drei Kamerateams und an die 30 Mitarbeiter vier Stunden drehen. Hinzu kamen einige Stunden Zeit an Vorbereitung und Besprechung. Dies, um vier Minuten Filmbeitrag zu erhalten.

Zufriedene Gesichter: Moderator Ranga Yogeshwar, Sprengberechtigter Otmar Bürgin und die THW-Mannschaft (die den Fotografen und Schreiber dieses Artikels übrigens vom anschließenden gemeinsamen Essen ausschließen wollte und versuchte, durch leidenschaftsloses Vorzeigen eines auf einem abgesägten Besenstil aufgespießtes und in Chloroform getränktes Meerschweinchen einen Kasten Bier Schadensersatz "abzuverlangen", nachdem sich (fälschlicherweise) herausstellte, dass die Fotos aufgrund eines vermeintlichen Bedienfehlers nur in schwarz/weiß vorliegen. Ein nachträgliches Kolorieren des Gruppenfotos wird vom Autor übrigens energisch bestritten.)

Explosives: Bei ARD und THW sitzen Sie in der ersten Reihe

Das THW Karlsruhe hat am Freitag, dem 12.09.2008, ein explosives Experiment ins richtige Licht gerückt. Für die Produktionsarbeiten der Wissenschaftsshow „Die große Show der Naturwunder“ wurde ein Experiment unterstützt, bei dem gezeigt wird, dass zerbrechliche Naturmaterialien Bauwerke vor gefährlichen Sprengstoffen Schutz bieten können.

Spannende Experimente, faszinierende Naturaufnahmen und Naturwunder im Studio bietet die erfolgreiche Wissenschaftssendung "Die große Show der Naturwunder" des Ersten Deutschen Fernsehens. Wie Erfindungen der Natur in die Technik umgesetzt werden können, ist auch diesmal Teil der Sendung: Das Fraunhofer Institut stellt einen neuartigen auf Naturstoffen basierten Baustoff vor, der Bauwerke vor Explosionen schützen kann. „Schon durch das Aufbringen einer dünnen Schicht aus Maisschrot auf tragenden Betonelementen wird deren Stabilität auch nach einer unmittelbaren Explosion nicht nennenswert verringert“ erklärt Otmar Bürgin vom Fraunhofer Institut für Kurzzeitdynamik. Hierdurch können kritische Gebäude und Bauwerksteile wirkungsvoll selbst bei gezielten Anschlägen durch Autobomben geschützt werden.

Die Sprengung wurde einen Tag vor der Aufzeichnung der Sendung vor der Karlsruher DM-Arena durchgeführt. Gesendet wurde die von Frank Elstner und Ranga Yogeshwar moderierte Show am Donnerstag, dem 16. Oktober, um 20:15 Uhr im Ersten.

Ob jung oder alt - rund 80.000 Menschen sind überzeugt von der Idee, in ihrer Freizeit ehrenamtlich technische Hilfe zu leisten, wo immer sie auf der Welt gebraucht wird. So engagieren sich in Karlsruhe rund 80 Mitarbeiter und unterstützen in ihrer Freizeit Feuerwehr und Polizei bei ihren Aufgaben im Inland, so zum Beispiel beim Oderhochwasser oder auch bei alltäglicheren Einsätzen im Stadtgebiet. Selbst die Durchführung von Sprengungen ist für die Karlsruher THW-Mitarbeiter kein Problem. "Wir sind sogar in der Lage, unter den schwierigsten Bedingungen zu sprengen", erklärt Stephan Waidmann, ehrenamtlicher Mitarbeiter des THW Karlsruhe, "so ist beispielsweise zum Schutz vor Brücken und anderen Wasserbauwerken die sprengtechnische Beseitigung von angestautem Eis kein Problem für uns". Auch das Niederlegen von Bauwerken oder die Schaffung von Brandöffnungen gehört zum Handwerkzeug der Karlsruher.

Darüber hinaus verfügt das THW Karlsruhe über zahlreiche weitere Einsatzoptionen, wie beispielsweise die Möglichkeit, mit Hilfe einer breiten Palette an Beleuchtungsmitteln Einsatzstellen oder Veranstaltungsorte großflächig auszuleuchten.