Sichtschutzwand gegen Gaffer

Leider kommt es inzwischen regelmäßig nach Unfällen zu Problemen mit Gaffern. Da diese meist langsam am Unfallort vorbeifahren, um zu filmen oder Fotos zu machen, halten sie den Verkehr auf oder sorgen für weitere Unfälle. Im schlimmsten Fall behindern Gaffer die Rettungsarbeiten.

Auch wir nehmen bei Hilfeleistungen auf der Autobahn eine zunehmende Respektlosigkeit auch gegenüber verunfallten Personen wahr und wünschen uns, unsere Arbeit ohne "Empfehlungen Unbeteiligter" leisten zu können.

Von einem "abscheulichen Verhalten" sprach Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius und plädierte 2018 Jahr für eine Gesetzesverschärfung. Der Bundesrat stimmte dem entsprechenden Gesetzentwurf der Länder Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen zu. Gaffer müssen nun mit einer Geldstrafe oder sogar mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren rechnen, wenn sie laut Strafgesetzbuch nun die "Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau" stellen. Hierbei müssen Aufnahmen nicht einmal veröffentlicht werden – alleine das Filmen ist ausreichend.

Da die Gesetzverschärfung leider keine Wirkung zeigt, hat der gemeinnützige Verein HelfenKannJeder e. V. mit Sitz an der Karlsruher Berufsfeuerwehr über Spendengelder initial drei Sichtschutzwände für die Feuerwehr Weingarten (Baden), den Arbeiter-Samariter-Bund Karlsruhe und uns beschafft. Am Sonntag, dem 29.09.19, wurden diese anlässlich des Tages der Rettungsdienste bei der Feuerwehr Weingarten übergeben (siehe dazu auch der <link https: www.swr.de swraktuell baden-wuerttemberg karlsruhe external-link-new-window internal link in current>Beitrag des SWR-Fernsehens).

Mit der Botschaft „Das ist nicht Deine Story“ sollen Gaffer zum Nachdenken angeregt werden, dass sie durch ihr Verhalten in jeder Hinsicht stören. Durch Bewerbung der Homepage HelfenKannJeder.de wird zudem für ehrenamtliches Engagement in einer der vielen Einsatzorganisationen geworben.

Die acht Meter breiten und zwei Meter hohen Sichtschutzwände sind in ca. 90 Sekunden durch zwei Einsatzkräfte auf- bzw. abgebaut und halten Wind bis Stärke 7 statt. Mit ihrem handlichen Packmaß von ca. 1,2 auf 0,4 Meter lassen sie sich einfach verlasten.